Leadership-Learnings vom Deutschen Fundraising Kongress 2025 im Online-Austausch

Wie begegnen Führungskräfte im Fundraising der Komplexität unserer Zeit? Welche Impulse nehmen sie vom diesjährigen Deutschen Fundraising Kongress (DFK) mit – und wie wirken diese in die Praxis hinein? Diese Fragen standen im Zentrum der lebendigen Leadership Insights, zu dem sich Miriam Wagner Long, Christian Osterhaus und Jan Uekermann mit Fundraiser:innen virtuell austauschten.

Die Resonanz auf den DFK 2025 war einhellig positiv: spannende Sessions, eine offene Atmosphäre und ein deutlich spürbares Bedürfnis nach kollegialem Austausch – insbesondere rund um das Thema Leadership. Diesem Wunsch kam unter anderem die Leadership Lounge nach, die als offenes Forum für Führungsfragen diente. 


Besonders prägend: Eine Session mit Miriam Wagner Long und Jan Uekermann, in der die Teilnehmenden eingeladen waren, Führungshindernisse offen zu benennen. Allein diese Offenheit – das gemeinsame Aussprechen dessen, was im Alltag oft unausgesprochen bleibt – wurde von vielen als befreiend empfunden.

Ein zentrales Learning: Probleme benennen heißt, sie ernst zu nehmen – und das ist der erste Schritt zur Veränderung. In Zeiten anhaltender Krisen – sei es durch gesellschaftliche Umbrüche, finanzielle Unsicherheiten oder interne Spannungen – ist dieser Ansatz von besonderer Relevanz.

Krisen sind normal – Selbstfürsorge bitte auch

Diesen Leitgedanken griff auch der inspirierende Vortrag von Bill Stanczykiewicz, Ed.D. von der Indiana University Lilly Family School of Philanthropy  im Rahmen des Fachtag Leadership auf. Seine klare Botschaft: Krisen sind kein Ausnahmezustand, sondern Teil unseres Arbeitsalltags – und damit Führung auch eine Frage der Selbstfürsorge. Diese Haltung fand großen Anklang in der erfreulich großen Fachveranstaltung.

Hier wurde auch die Bedeutung von Redundanzen in Organisationen diskutiert – nicht als Zeichen von Ineffizienz, sondern als bewusstes Steuerungsinstrument zur Stabilisierung in kritischen Zeiten. Ebenso rückte das Konzept der geteilten Führung (shared leadership) in den Fokus: ein Modell, das auf Vertrauen, Verantwortung und Zusammenarbeit setzt – und dem wachsenden Bedarf nach Agilität und Krisenfestigkeit Rechnung trägt.

Von der Kongressbühne in Strategiegespräche

Viele Teilnehmende nahmen von dem Kongress konkrete Impulse für ihre eigene Organisation mit – etwa zur Bedeutung der Organisationsstruktur für erfolgreiches Fundraising. Einige kündigten bereits an, diese Learnings in bevorstehenden Strategiegesprächen mit ihren Geschäftsführer:innen einzubringen – ein klares Zeichen für den nachhaltigen Wert der Teilnahme am Deutschen Fundraising Kongress.

Ein besonderes Format war zudem der von Wiebke Doktor vom Conversio Institut organisierte Spaziergang durch Berlin: Im Gehen, mit wechselnden Gesprächspartner:innen, ergaben sich intensive, oft überraschend persönliche Gespräche – ein Setting, das Begegnung auf Augenhöhe förderte und Raum für informelles Lernen schuf.

Fokus auf Potenziale: Appreciative Inquiry als Zukunftswerkzeug

Ein weiterer vielzitierter Beitrag war der Vortrag von Christine von Fragstein zur Appreciative Inquiry Methode – ein ressourcenorientierter Ansatz, der nicht Probleme, sondern Potenziale und positive Zukunftsbilder in den Mittelpunkt stellt. Statt klassischer Problemanalyse geht es um die Redefinition von Herausforderungen in gestaltbare Wünsche. Gerade für Führungspersonen wurde der Wert dieser Methode für die persönliche Entwicklung betont – und ihr Potenzial, Kulturveränderung in Organisationen anzustoßen.

Ein Kongress der Vielfalt – und des Austauschs

Ob prominente Stimmen wie Ise Bosch, Neven Subotić oder Ricarda Lang, ob Seminare zu Kapitalkampagnen oder Safeguarding: Der DFK 2025 war ein lebendiger Ort der Vielfalt – und wurde durch den anschließenden Online-Austausch nochmals vertieft. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Leadership Insights eingebracht haben. Der Dialog zeigt: Gute Führung beginnt mit dem Mut zum offenen Gespräch – und hört beim eigenen Lernprozess nie auf.